Lebhaft verlief der März an den internationalen Aktienbörsen. Auslöser für die entstandene Unruhe war die Pleite der amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB). Dazu gesellte sich gleich noch eine Rettungsaktion für die First Republik Bank. Verantwortlich für den Bank Run insbesondere auf die Silicon Valley Bank war zum einen ein Missmanagement. Da wurde aus Profitgier die Fristentransformation ignoriert. Kurzfristige Einlagen wurden in längerlaufende Staatspapiere angelegt. Das ging all die Jahre gut bis zur Zinswende. Gepaart mit Gerüchten um diese Schieflage wollten viele Kunden ihr Geld in Sicherheit bringen und zogen Einlagen ab, weil Beträge in den USA nur bis $ 250.000 gesichert sind. 90 % der Anleger bei der SVB hatten mehr Geld angelegt. Durch den Bank Run war die SVB gezwungen, Aktiva zu verkaufen und machte knapp $ 2 Mrd. Verlust bei den Bonds.

In Europa musste die Credit Suisse (auch hier aufgrund von Missmanagement) durch den schweizerischen Konkurrenten UBS gerettet werden. Hedgefonds wetteten dann noch auf Schwierigkeiten bei der Deutschen Bank. Hier kann ich Sie aber beruhigen. Die Solvenz der Deutschen Bank ist mit einer Kernkapitalquote von über 15 % gegeben. Es sieht auch nicht danach aus, dass die Bank größere Leichen im risikobehafteten Investment Banking hat. Im letzten Jahr verdiente die Bank ordentlich mit mehr als € 5 Mrd. Nach meiner Berechnung wurden Nachranganleihen der Deutschen Bank mit einer impliziten Ausfallrate von 50 % für die nächsten 5 Jahre gehandelt. Die Rendite lag im März für die 9-jährige Anleihe in der Spitze bei 10 %. Zuletzt hat sich die Situation wieder deutlich entspannt und heute gibt es „nur noch“ 8 % auf dieses Wertpapier.

Allen Unkenrufen zum Trotz halte ich sowohl einen Bank Run als auch ein Solvenzrisiko bei führenden europäischen Universalbanken für ausgeschlossen. In den USA dagegen sehe ich die Gefahr bei den Regionalbanken noch nicht als gebannt. Laut den aktuellen Zahlen der US-Notenbank haben die Sichteinlagen bei den Banken allerdings wieder zugenommen. Ein kleiner, aber wichtiger Schritt zu mehr Vertrauen in die US-Banken.

Zweite große Sorge der Investoren ist die Entwicklung der Inflationsrate. Hier scheinen zumindest die Vereinigte Staaten von Amerika gegenüber uns Europäern die Nase vorne zu haben. Die Kernrate, Inflation ex Nahrungsmittel und Energie fällt in den USA, während diese im Euroraum aktuell noch zunimmt. Die Gefahr einer strukturellen Erhöhung von Preisen und damit auf längere Sicht hohen Zinsen ist in unserem Wirtschaftsraum deutlich angestiegen. Dies erklärt auch die Eurostärke gegenüber dem US-Dollar. Trotz all dieser Krisen ist es erstaunlich, wie gut sich die Aktien im ersten Quartal geschlagen haben.

Aufgrund der hohen Widerstandsfähigkeit und der angemessenen Bewertung von Dividendenpapieren halte ich an meiner zu Jahresbeginn ausgesprochenen Prognose „Die Aktienbörsen haben das Potenzial für eine positive Überraschung in 2023!“ fest.

Fonds-Entwicklung

Der Fondspreis konnte in den ersten drei Monaten um 9,5 % zulegen. Es gab allerdings Licht und Schatten bei der Wertentwicklung der einzelnen Positionen im Fondsvermögen. So kam es zu deutlicheren Gewinnmitnahmen bei Enphase Energy. Die Aktie büßte 22 % an Wert ein. Trotz guter Ergebnisse scheinen die Investoren das Vertrauen in das Unternehmen verloren zu haben. Belastend wirken sich die unterschiedliche Klimapolitik der beiden Parteien im US-Kongress und die steigenden Preise für Solarmodule aus. Auf dem aktuellen Kursniveau sehe ich aber eher Chancen als Risiken.

BioNTech, die 18 % nachgab, wird nach dem Ende der Pandemie erst einmal „kleinere Brötchen“ backen müssen. Die Umsatzerlöse aus dem Verkauf von Impfstoffen werden in den kommenden Jahren drastisch zurückgehen. Dies ist es, was der Markt aktuell bewertet. Wir halten dennoch an dem Mainzer Unternehmen fest, weil das Überraschungspotenzial im Bereich von Onkologie liegt. Hier könnte BioNTech in den kommenden Jahren positiv überraschen.

Sehr gut lief es dagegen bei Nvidia. Die Aktie verbesserte sich um 86 %, weil das Ergebnis besser als erwartet ausfiel. Gute Laune sorgte aber vor allem die Entwicklung von ChatGPT. Von dieser Technologie profitiert Nvidia überdurchschnittlich.

Ebenfalls glänzend lief es bei unserer Aktienvorstellung Meta Platforms. Hier konnten sich Aktionäre über einen Kursgewinn von 73 % freuen. Mehr dazu im nachfolgenden Abschnitt. In Umfragen bei Unternehmen spielt die Angst vor Cyberkriminalität eine dominierende Rolle.

Fortinet aus den USA nimmt hier eine führende Stellung bei der Abwehr von Cyberangriffen ein. Zur Freude der Investoren konnte sich der Börsenwert im Berichtszeitraum um 33 % verbessern. Für das laufende Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen eine Umsatzsteigerung von mehr als 22 %.

Nach einem starken Monatsbeginn gaben zuletzt die Kurse unserer Engagements in Hong Kong nach. Gründe für diese Entwicklung waren u. a. die sich weiter zuspitzenden Spannungen zwischen den USA und China. Sorgen über ein zu geringes „geplantes“ Wirtschaftswachstum im Reich der Mitte von nur 5 % belasteten ebenfalls. Wir sind mit ca. 15 % des Fondsvermögens in chinesischen Aktien investiert. Trotz volatiler Kurse halten wir an unseren Positionen fest. Der wichtigste Grund hierfür ist die außerordentlich günstige Bewertung der Aktien. Ein Beispiel ist Alibaba, die Teile ihres Unternehmens ausgliedern und an die Börsen bringen wollen. Dies hat den Aktienkurs in den vergangenen Tagen wieder deutlich anziehen lassen. Wir sind davon überzeugt, dass andere Unternehmen folgen werden und sich dies positiv auf die Stimmung und Kurse auswirken sollte.

Investment Case im Fokus

Meta Platforms (ehemals Facebook)

Eine erfreuliche Entwicklung nahm in den letzten Monaten die Meta Platforms Aktie. Nach Tiefstkursen von $ 88 im November notiert der Wert aktuell bei $ 216. Wie ist es zu dieser Auferstehung (passend zu Ostern) gekommen? Ich glaube, der wichtigste Grund war die Einsicht von Gründer und CEO Mark Zuckerberg, mehr auf die Kosten zu achten. Die eingeleiteten Maßnahmen wie Personalabbau um 25 %, Konzentration auf sinnvolle Investitionen (Reduktion um 14 %) u. a. erinnern an die Strukturanpassungen vieler etablierter Unternehmen in der Vergangenheit. Zuckerberg hat erkennen müssen, dass die Phase des leichten Geldverdienens vorbei ist. Viele Analysten und Investoren haben ihm diese Kehrtwende nicht zugetraut. So lag im November 2022 die Kursprognose der Analysten im Schnitt bei $ 148 für die nächsten 12 Monate, heute dagegen bei $ 229.

Neben den bereits erwähnten Maßnahmen sorgte zuletzt der Hype um GPT (Künstliche Intelligenz) auch bei Meta Platforms für Kursfantasie.

Die GPT-Technologie kann dem Konzern in vielerlei Hinsicht helfen, seine Produkte zu verbessern. U.a. können zukünftig schädliche Inhalte schneller erkannt und entfernt werden. Vorteile könnte es außerdem beim Sprachassistenten, der Text- und Videoanalyse sowie dem Kundensupport geben.

Nicht geschadet hat dem Konzern auch die Diskussion um die Einstellung der Plattform TikTok in den USA. Für weiteres Kurspotenzial bei Meta Platforms sollte der Erfolg von Reels (Videoplattform) sorgen. Zudem könnten die Werbeeinnahmen in diesem Jahr aufgrund der guten Konjunktur positiv überraschen, insbesondere im Heimatmarkt USA. Gegenwind gibt es immer wieder von Regulierungsbehörden wegen möglichem Missbrauch aufgrund seiner dominanten Marktpositionierung. Die Bewertung mit einem KGV von 20 und einer Free Cashflow Rendite von 5,7 % für die nächsten 12 Monate ist aber günstig. Ein weiterer Anstieg ist vor dem Hintergrund der eingeleiteten Maßnahmen wahrscheinlich.

Erfolgsfaktor für den Investor

Net Debt to Equity

Das Verhältnis von Verbindlichkeiten minus Kasse (= Nettoverschuldung) im Vergleich zum Eigenkapital spielte in den letzten Jahren nur noch eine geringe Rolle. Denn im Zeitalter niedriger Zinsen war der Zinsaufwand selbst für höher verschuldete Unternehmen moderat. Dies wirkte sich positiv auf den Gewinn aus. Mit der Zinswende im Jahr 2021 rückten aber die Schulden von Konzernen wieder mehr in den Vordergrund. Zum einen belasten jetzt die höheren Zinskosten das Jahresergebnis deutlicher.

Zum anderen kann es bei fälligen Krediten zu einer unangenehmen Situation kommen, weil eine Kreditprolongation zu ungünstigeren Konditionen ansteht. Man denke nur aktuell an die Immobilienaktien, die höher verschuldet sind und für die jetzt die Refinanzierung ihrer Verbindlichkeiten eine Herkulesaufgabe darstellt. Solche Herausforderungen haben Unternehmen mit keinen und wenig Verbindlichkeiten nicht. Die Gesellschaften im Fonds haben im Durchschnitt eine sehr niedrige Nettoverschuldung (Schulden minus Kasse) von 26 Euro je 100 Euro Eigenkapital.

Ihr
Andreas Schmidt

Langfristiges Investieren bringt den Erfolg

Fondsentwicklung

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